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Eine kurze Frühjahrstour führte uns in diesem Jahr in den Ruhrpott. Sie sollte uns Ein- und Ausblicke auf das Land links und rechts der Ruhr verschaffen. Am Ende lieferte sie uns einiges darüber hinaus

Freitag

Die Anreise zum Ausgangspunkt der Tour, dem Gasometer in Oberhausen, war für einige mit nervigen Staus verbunden. Andere nutzten die Anfahrt für die ersten Besichtigungen. So konnte nahe Duisburg „Tiger&Turtle“, eine kühne Freitreppen-Konstruktion auf einer der vielen ehemaligen Halden bestaunt werden. Den mutigen Begehern bot sich neben dem Nervenkitzel ein phantastischer Ausblick auf die alte und neue Ruhrpott-Industrie, auf Schlote und Hochöfen, auf Rhein und Ruhr. Letztendlich haben sich alle Teilnehmer rechtzeitig auf dem Stellplatz beim Gasometer in Oberhausen eingefunden. Gösta hat die Gruppe begrüßt und mit ersten Informationen versorgt. Am Abend trafen sich die 13 Teilnehmer im nahegelegenen Klubhaus des Tennis- und Hockey-Club Oberhausen.

Samstag

Am Samstag, den 16. März war der erste Ausstellungstag der brandneuen Ausstellung „Planet Ozean“. Gleich um 10:00 Uhr morgens haben wir uns in die Besucherschlange eingereiht. Die Ausstellung war spektakulär. Sie eröffnete einen faszinierenden Blick in die Tierwelt der Ozeane und eine kritische Auseinandersetzung mit den Folgen menschlicher Nutzung und Belastung der Weltmeere. Dramatischer Höhepunkt ist die Inszenierung einer Welle im 100 m hohen Luftraum. Den Besuchern vermittelt die Welle das Gefühl, sich gänzlich unter Wasser zu befinden – und dies ganz ohne nass zu werden. Dazu waren Liegeflächen mit bequemer Unterlage vorhanden, sodass man einen Blick in die über einem liegende Wasserwelt genießen konnte. Neben der Ausstellung bietet der Gasometer selbst mit seinem begehbaren Dach in Höhe von ca. 115 m die Basis für einen entsprechenden Weitblick. Alles war sehr beeindruckend.

Bilder der Ausstellung

Am Abend war eine gemütliche Runde im „Westfield Centro“ in der „Coca-Cola Oase“ geplant. Mit 20 gastronomischen Anbietern auf 7500 m² ist der Food-Tempel das größte Food Courts in Europa. Aber es kam nicht wie geplant. Es waren trotz der kaum zu überschauenden gastronomischen Fläche einfach keine zusammenhängenden Sitzplätze für 13 Personen zu finden. Vermutlich war zu diesem Zeitpunkt der gesamte Ruhrpott auf den Beinen. Also ging es wieder zurück in “unser“ Klubhaus am Gasometer. Der Wirt freute sich über unseren Besuch und wir konnten bequem sitzen und vortrefflich speisen.

Sonntag

Am Sonntag, den 17.03.2024 machte sich die Gruppe auf den Weg in Richtung Gelsenkirchen, unserer zweiten Anlaufstelle im Ruhrgebiet. Der dortige WoMo-Stellplatz im Revierpark Nienhausen war das Ziel.

Auf der Fahrt dorthin wollte ein Teil der Gruppe hoch hinaus und besuchte den „Tetraeder“ auf einer Halde nahe Bottrop. Höhenangst durfte man schon mal nicht mitbringen wenn man das begehbare Bauwerk erklimmen wollte, aber eine Kamera schon! Nicht nur der Tetraeder selbst, sondern auch die atemberaubende Aussicht von oben ist mehr als fotogen, auch wenn sich nicht alle den Aufstieg bis zur letzten, schräg gelagerten Plattform zutrauten.

Ein anderer Teil der Gruppe besuchte das im Grundbuch Essen eingetragene „Einfamilien-Wohnhaus“ der Familie Krupp. Mit seinen 269 Räumen und 8.100 m² Wohnfläche, herrlich gelegen in einem 28 ha großem Park über dem Baldeneysee, ist die Villa Hügel ein Symbol der Industrialisierung Deutschlands. Könige und Kaiser, Unternehmer aus aller Welt sowie Regierungschefs vieler Nationen waren hier zu Gast. In der Ausstellung ist die Geschichte der Firma bis in die heutige Zeit zu sehen. Auch bahnbrechende Nachkriegserfindungen wie die Herstellung von hochfestem Widia-Stahl werden erklärt. Aber auch die zweifelhafte Rolle Krupps während des ersten und zweiten Weltkrieges und insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Hitler-Regime werden nicht verschwiegen.

Am Abend besuchte die Gruppe die nahegelegene Gaststätte im Gesundheitspark. Wir wurden köstlich mit einer Mahlzeit zu angenehmen Preisen versorgt.

Montag

Am Montag, den 18.03.2024 besuchten wir die Zeche Zollverein in Essen. Die Straßenbahnfahrt war zunächst mit etwas Nervenkitzel verbunden: Da wir an der Haltestelle keine Fahrkartenautomaten vorfanden und es auch in der Tram keine Karten zu kaufen gab, mussten wir bis zum nächsten Halt mit Fahrkartenautomat schwarzfahren. Für die Führung in Zeche Schacht XII waren nur noch 6 Plätze frei. Der Rest der Gruppe hat sich die zahlreichen Industriebauten auf dem weitläufigen Zechen-Gelände „erlaufen“ und insbesondere die Kokerei angeschaut. Leider war die Ausstellung im RedDot-Design-Museum an diesem Tag geschlossen, sodass ein Besuch nicht möglich war. Der ein oder andere konnte dies allerdings am Folgetag nachholen und war begeistert.

Am Nachmittag des Montags war Faulenzen oder Wellness angesagt – das hatten wir uns auch verdient. Am Abend stand dann wieder eine Einkehr im Bistro des Gesundheitsparks auf dem Programm.

Dienstag

Am Dienstag, den 19.03.2024 um 9:00 Uhr war offizieller Abschluss unserer gemeinsamen Tour. Gösta ließ nochmal die Highlights unsere kleinen Ruhrpott-Tour Revue passieren und machte deutlich, dass das Revier uns einiges geboten hatte, was wir im Vorfeld uns vielleicht so nicht gedacht hatten. Christian bedankte sich nochmals im Namen aller Teilnehmer und des EHC für die perfekte Organisation.

 

Für einen Teil der Gruppe war die Tour jedoch noch nicht ganz zu Ende: Die einen machten sich auf den Weg zu „Starlight Express“ in Bochum, ein anderer Teil zum „Musical Abenteuerland“ und Neandertal in Düsseldorf. Beides bildete den gelungenen Abschluss einer sehr inspirierenden „Tour de Ruhr“.

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